von Mike Geary, Autor der Bestseller: Die Fett-Verbrennungs-Küche & Die Top 101 Lebensmittel gegen Alterung
Normalerweise denken wir bei gesunden Lebensmitteln an farbenfrohes Obst und Gemüse. Es gibt allerdings auch Supernahrungsmittel, die braun oder beigefarben sind – wie beispielsweise Pilze. Pilze enthalten rund 20 verschiedene Vitamine, Mineralien und Antioxidantien sowie ein paar sehr einzigartige fettverbrennende Verbindungen und Phytochemikalien gegen Krebs.
Die ägyptischen Pharaonen, griechischen Krieger und Römer haben die Magie der Pilze schon von Tausenden von Jahren geschätzt. Auch die Chinesen und Japaner nutzen Pilze seit mehr als 3.000 Jahren zu medizinischen Zwecken. Wussten sie schon damals mehr über Pilze, als viele von uns selbst heute noch nicht über sie wissen?
Zu den beliebtesten Pilzen zählen Champignons, Pfifferlinge und Portobello-Pilze (im Grunde nichts anderes als ein zu groß geratener Champignon). Besonders Champignons enthalten eine Chemikalie, die ein an der Östrogenproduktion beteiligtes Enzym hemmen (überschüssiges Östrogen führt zur Gewichtszunahme und kann zu bestimmten Krebsarten beitragen).
Eine neue Studie hat gezeigt, dass auch viele andere Pilzsorten die natürlich vorkommenden Chemikalien enthalten, welche den Aromatase-Effekt, sprich die körpereigene Produktion von Östrogen, hemmen können. Aromatase-Inhibitoren, wie in Pilzen können umgekehrt auch den altersbedingten Rückgang des Testosteronspiegels hemmen und so die Fähigkeit des Körpers, Fett zu verbrennen und schlanke Muskeln aufzubauen, aufrecht erhalten. Testosteron ist übrigens nicht nur für Männern von Vorteil, sondern kann auch bei Frauen den Fettabbau fördern und die Libido verbessern.
Die Fähigkeit von Pilzen, die überschüssige Östrogen-Produktion zu blockieren, ist besonders wertvoll, hinsichtlich bestimmter Krebsarten wie Brustkrebs, Prostatakrebs und Eierstockkrebs. Denn zu viel Östrogen ist schädlich und trägt nicht nur zur Gewichtszunahme, sondern auch zur Krebs- und Tumor-Entwicklung bei.
Shiitake-Pilze: Ein Superfood
Einer meiner Lieblingspilze ist der Shiitake-Pilz, der besonders für seine positiven Auswirkungen auf das Immunsystem bekannt ist. Die natürlichen Chemikalien des Pilzes stimulieren das Immunsystem und bereiten es auf Eindringlinge wie schädliche Krankheitserreger, Viren und Krebs vor.
Wirkung auf das Immunsystem
Während die meisten Menschen ihr Immunsystem stärken und aktivieren wollen, möchten Menschen, die unter Autoimmunkrankheiten leiden, ihr Immunsystem beruhigen. Nicht nur, dass Shiitake-Pilze die Immunität bei Bedarf stimulieren, sie sind auch bekannt dafür dazu beizutragen, ein übermäßig aktives Immunsystem zu verlangsamen, wodurch sie beide Seiten des Spektrums abdecken.
Shiitake-Pilze üben außerdem einen starken Einfluss auf einen Bestandteil unseres Immunsystems namens Makrophagen aus. Makrophagen sind bekannt dafür, Krebszellen abtöten zu können. Wir alle haben Krebszellen in unserem Körper, aber ein gesundes Immunsystem kann diese Zellen abtöten, bevor sie sich einnisten und multiplizieren. Die Phytochemikalien in Shiitake-Pilzen aktivieren die Makrophagen und schicken sie auf die Jagd nach Krebszellen im Körper.
Herzgesundheit
Shiitake-Pilze schützen zudem auch das Herz-Kreislauf-System – was teilweise auf ihre Wirkung auf das Immunsystem zurückzuführen ist. Wissenschaftler konnten drei Verbindungen in den Pilzen identifizieren, die über herzschützende Eigenschaften verfügen: Eritadenin, Sterole und Beta-Glucan. Diese Verbindungen helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, Entzündungen zu reduzieren und verhindern die Bildung von Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße.
Krebsbekämpfende Eigenschaften
Shiitake-Pilze sind am besten für ihre Auswirkungen auf Krebszellen bekannt. Allerdings werden in Studien meist Pilzextrakte und nicht der ganze Pilz verwendet. Während weitere Studien ausstehen, wurden bislang mehr als 100 Verbindungen identifiziert, die Krebszellen bekämpfen und das Tumorwachstum stoppen können. Ein Polysaccharid, Lentinan, aktiviert das Immunsystem und stimuliert es dazu, Tumore aufzuspalten. Außerdem hemmt es das Wachstum und die Ausbreitung von Leukämie-Zellen.
Obwohl die meisten Vorzüge von Shiitake-Pilzen, wie kurz angesprochen, auf Extrakten basieren, ist es immer eine gute Idee, auch das frische Lebensmittel in die Ernährung miteinzubeziehen. Hier deshalb ein tolles Rezept:
Hühnchen-Shiitake-Suppe für ein starkes Immunsystem
Zutaten für 4-6 Portionen:
- 1 Suppenhuhn
- 1 L Wasser oder Knochenbrühe
- Meersalz
- 4-6 Knoblauchzehen, grob gehackt
- 1 EL frischer Ingwer, fein gehackt
- 1/2 Bio-Kohl, gehackt
- 3 gewürfelte Karotten
- 1 mittelgroßer chinesischer Senfkohl (Pak Choy), gehackt
- 225 Gramm Shiitake-Pilze, in Scheiben geschnitten
- 1 L Bio-Hühnerbrühe
- 80 Gramm Quinoa
- Gehackte grüne Zwiebeln
- 2 EL Sojasoße
- 1-2 EL Miso-Paste
- Fischsauce, je nach Geschmack
Zubereitung:
- Bringen Sie die 4-6 Tassen Wasser inklusive Suppenhuhn zum Kochen und lassen Sie das Huhn 30 bis 60 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln.
- Nehmen Sie das Hühnchen aus dem Wasser, entfernen Sie die Haut, lösen Sie das Fleisch von den Knochen und schneiden Sie es in kleine Stücke, die Sie zurück in den Topf geben.
- Fügen Sie das kleingeschnittene Gemüse und die Gewürze sowie Hühnerbrühe bei und lassen Sie die Suppe eine weitere halbe Stunde köcheln.
Guten Appetit!
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Quellen:
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eine wohlschmeckende suppe, gerade richtig für diese jahreszeit, obwohl hier in spanien immer noch sehr schönes wetter und sonnenschein ist. die suppe kann nach verfeinert werden mit creme fresh und frischen kräutern. danke, mike geary für deine anwendbaren rezepte und überhaupt für deine sehr wertvollen informationen über ein gesunderes essen, denn man ist, was man ißt.
Hallo Mike
Danke zum Voraus für deine Leistungen.
Habe eine Frage bezüglich Pilz. Wie nützlich kann ein Pilz sein, wenn er fast unverdaut wieder den Körper verlässt? Wäre es besser den Pilz durch den Mixer zu lassen damit er im Darm besser ausgewertet werden kann?
Besten Dank für eine Antwort und freundliche Grüsse.
Hans
Pilze sind schwer verdaulich und könne nicht von allen Menschen gleich gut verdaut werden. Dies liegt daran, dass viele Pilze große Mengen Ballaststoffe und den Stoff Chitin enthalten. Daher sollten die Pilze immer gekocht gegessen und gut zerkaut werden. Für eine bessere Verdauung kann Fenchel oder Kümmel hinzugegeben werden.
Pilze können auch püriert werden, wenn der Körper dies besser verwerten kann.