Kann in der Nase bohren Ihr Immunsystem stärken?

Artikel-Quelle: The Alternative Daily

Bestimmt wurden Sie als Kind dafür gescholten, in der Nase zu bohren. Viele Kinder stecken sich gedankenverloren einen Popel in den Mund. Bei Erwachsenen kann der alleinige Gedanke daran zu Würgen führen.

Was wäre, wenn ein oder zwei Popel am Tag tatsächlich gesund für Sie sind? Können die kleinen, ekligen Nasensekrete tatsächlich das Immunsystem steigern? So eklig es auch klingt, scheinen Forscher tatsächlich davon auszugehen.

Woraus bestehen Popel?

Popel sind im Grunde nichts anderes als Schleim, wie man ihn von der Lunge, dem Magen-Darm-Trakt, den Augen, Fortpflanzungsorganen und Nasennebenhöhlen kennt. Auch wenn es Ihnen so vorkommt, als ob Sie unter normalen Umständen kaum Nasensekrete absondern, produziert auch eine gesunde Nase und die Nebenhöhlen rund 1,8 Liter Schleim an einem Tag. Dieser Schleim ist wichtig für die Nasenschleimhaut, verbessert die Fähigkeit zu riechen und schützt Sie vor Krankheitserregern.

Jeden Tag versuchen Bakterien, Pollen, Staub und andere Verunreinigungen über die Nase in den Körper einzudringen. Ohne den Schleim als Schutzbarriere würden diese Eindringlinge in die Lunge geraten. Als weiteren Schutz verfügt Ihre Riechschleimhaut über kleine Haare, auch bekannt als Zilien. Diese helfen, den Schleim in Richtung Nasenlöcher oder Rachen zu transportieren, wo Sie ihn schlucken. Wenn der Schleim nicht abgeleitet werden kann, trocknet er aus und sammelt sich in der Nase an. Das Ergebnis sind Popel.

Können Popel tatsächlich das Immunsystem stärken?

Das Konzept machte Schlagzeilen, als ein kanadischer Professor eine Theorie mit seinen gelangweilten Schülern teilte, dass alle Kinder Popel in den Mund nehmen und es seiner Meinung nach in der menschlichen Natur liegt, seine Popel zu essen. Irgendwas muss sich Mutter Natur ja dabei gedacht haben. Könnte es also sein, dass Popel essen gut für unsere Gesundheit ist? Basierend auf den Pathogenen im getrockneten Schleim kann das Immunsystem wichtige Erkenntnisse über die Umgebung gewinnen und sich so besser auf Krankheiten vorbereiten.

Hinzu kommt, dass immer mehr Verbindungen zwischen übermäßigen Hygienepraktiken und der Zunahme von Immunkrankheiten geschaffen werden.

Kann uns die übermäßige Hygiene schaden?

Immer mehr Menschen sind besessen von antibakteriellen Produkten, die aber tatsächlich die Immunfunktion schwächen können. Die Theorie wurde von einer Reihe von Studien bestätigt, die beispielsweise Kinder auf einem Bauernhof untersuchte und feststelle, dass diese trotz erhöhter Keimbelastung gesünder waren. Die Ergebnisse sind im Current Opionion in Allergy and Clinical Immunology Journal veröffentlicht. Forschern zufolge soll die frühzeitige Exposition gegenüber Keimen die Entwicklung des Immunsystem stärken.

Was sagen aktuelle Studien?

Seit diese Theorie in Umlauf ist, gibt es immer mehr Forschungen, die Popeln gesundheitliche Vorteile zuschreiben. In einer aktuellen Studie, die im Nature-Journal veröffentlicht wurde, fanden Forscher heraus, dass man mit den Bakterien im Nasenschleim tatsächlich ein Antibiotikum gegen Staphylokokken-Infektionen produzieren kann.

Nach derzeitigen Erkenntnisse, können Popel also tatsächlich nützlich sein. Jeder kleine, klebrige Klumpen enthält eine Reihe von Bakterien, die in den Darm gelangen und fast wie ein Medikament wirken. Quasi eine Impfung.

Sicher, es sieht nicht attraktiv aus, wenn jemand in der Nase bohrt, aber die soziale Stigmatisierung hat das Nasenbohren wahrscheinlich nicht verdient. Schließlich schlucken wir einen Großteil des Schleims sowieso. Fraglich bleibt dann allerdings noch, warum wir die Popel essen sollen, wenn wir den Nasenschleim auch so täglich unbewusst schlucken, nur eben nicht in trockener Form?!

Die Natur ist der beste Arzt

Fazit ist, dass Sie nicht anfangen müssen, Popel zum Frühstück zu essen. Vielmehr geht es in diesem Artikel darum, dass wir als Gesellschaft unsere Besessenheit mit übermäßiger Hygiene überdenken sollten. Sowohl Kinder als auch Erwachsene sollten regelmäßig bestimmten Krankheitserregern ausgesetzt werden, um ihr Immunsystem zu stärken. Ermutigen Sie Ihre Kinder dazu, nach draußen zu gehen und im Dreck zu spielen. Werfen Sie die antibakteriellen Reinigungs- und Hygieneprodukte weg und brummen Sie Ihrem Kind keine großen Strafen auf, wenn es mal gedankenverloren den Finger in die Nase steckt.

 

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